Gestern Abend stand ich vor der täglichen Frage: Was kann ich spät abends aus den wenigen Zutaten zubereiten, die sich in meinem Kühlschrank finden? Klar, Reis, Nudeln, die üblichen Grundzutaten sind immer vorhanden, genauso auch Milchprodukte, Parmesan und selbstgemachtes Pesto.

Ein Blick sagte mir, dass an Gemüse gerade noch zwei rote Paprika da waren, alles andere war aus. Okay, ich hätte mich auch ins Auto setzen und zu Rewe fahren können (die haben bei uns nämlich werktäglich bis 22:00 Uhr geöffnet!), aber dazu war ich zu träge.

Also suchte ich mir alles Notwendige zusammen und begann mit einem Paprika-Risotto:

Zutaten:

2 rote Paprika
1 Zwiebel
1 Knoblauchzehe
0,5 l Gemüsebrühe (am Vortag zubereitet)
1 Tasse Arborio-Reis (das langt für zwei Personen und nimmt 1/2l Flüssigkeit auf)
200ml Weißwein (in diesem Fall “ZehnKommaFünf”, ein Riesling Kabinett trocken vom Weingut Mesel in Bad Dürkheim, der die Bezeichnung “Kabinett” zu Recht trägt und auch gut zu dem Risotto passt)
50g Parmesan am Stück
1 Stück Butter
etwas Olivenöl
Salz, Pfeffer
1 EL selbstgemachtes Pesto
Saft 1/2 Zitrone

Zubereitung

Nachdem ich mit anderen Gemüsesorten schon gute Erfahrungen gemacht hatte, wollte ich dieses Mal den Versuch wagen, das Risotto mit einem Paprika-Püree zuzubereiten. Dazu werden 1,5  Paprika gewaschen und geputzt, in grobe Würfel geschnitten und kurz in Olivenöl angeschwitzt. Dies wird mit dem Gemüsefond aufgefüllt und 30 Minuten auf kleiner Flamme weichgekocht. Anschließend wird es püriert und durch ein Sieb gestrichen – ich will ja sicher sein, dass sich keine Paprikahaut in dem Risotto findet. Dieser Paprikafond wird auf Temperatur gehalten.

Jetzt geht die normale Prozedur los, die für ein Risotto notwendig ist: Die restliche halbe Paprika wird in kleine Würfel geschnitten und zusammen mit der klein geschnittenen Zwiebel angeschwitzt, die ebenfalls klein geschnittene Knoblauchzehe und der Reis kommen nach kurzer Zeit dazu. Wenn der Reis glasig ist, wird das Ganze mit dem Wein abgelöscht. Sobald dieser eingekocht ist, wird unter ständigem Rühren schöpfkellenweise der Paprikafond zugegeben, so dass der Reis nie ganz trocken fällt, aber auch höchstens gerade eben mit Fond bedeckt ist.

Kurz vor Ende der Prozedur, wenn der Reis eben noch al dente ist und beginnt, den gewünschten Schmelz anzunehmen, werden der geriebene Parmesan, das Pesto, die Butter sowie ein Schuss des Zitronensafts dazu gegeben und gut untergehoben. Jetzt fehlt nur noch das Abschmecken: Sowohl der Fond als auch der Parmesan bringen Salz mit, hier sollte man bei der Zubereitung sehr zurückhaltend sein, um nicht am Ende etwas Versalzenes vor sich zu haben.

Garniert wird das Risotto mit einigen Tupfern des Pestos sowie einem Basilikumblatt, wer möchte kann auch noch ein oder zwei Parmesan-Späne dazu geben, das gibt dann die italienischen Farben Grün, Rot und Weiß.

Guten Appetit!

Noch eine Anmerkung am Rande: Es ist selbstverständlich, dass die Zutaten zum Kochen VOR der Zubereitung kleingeschnitten und bereitgestellt werden (“mise en place”). Gerade Risotto verzeiht es nicht, wenn man sich für einzelne Schritte zuviel Zeit lässt.

Heut geht’s mir gut! 😎

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