And now to something completely different!

Besser als Monty Python kann man es garnicht ausdrücken. Ein kleines Stück Jamaica mitten in Berlin in der Grolmannstraße. Nach einem Blick auf den Stadtplan habe ich zwar die Straße sofort gefunden, dummerweise war aber die Hausnummer unauffindbar. Des Rätsels Lösung: Die Straße wird durch den Savignyplatz zweigeteilt… ist man aber erst mal im richtigen Teil, dann findet man das Restaurant relativ schnell, da eine große Jamaikafahne davor im Wind schwingt. Drinnen läuft – natürlich – Reggaemusik, Landkarten und Bilder aus Jamaika hängen an den Wänden, zusammen mit Plakaten von Bob Marley-Konzerten.

Ich gönne mir als Aperitiv (und Getränk während des Essens, da 0,4 Liter!) einen “Ja’makin’ me happy”, einen Longdrink aus Orangenvodka, Triple Sec, frischem Orangen- und Ananassaft sowie Grenadinsirup. Wer süße Drinks nicht mag, sollte sich von diesem hier fernhalten. 😉

Die Verkehrssprache ist durchgehend englisch, wobei ich davon ausgehe, dass ich heute Abend auch der einzige Deutsche bin. Die anderen Gäste kommen dem Slang nach aus aller Herren Länder, sicher aber aus den USA, Groß Britannien, Süd Afrika, Norwegen und Schweden.

Der Salat, der eigentlich zur Hauptspeise gehört, kommt als erstes. Hauptsächlich handelt es sich um Karotten, Gurken, Tomaten, Paprika und Eisbergsalat, durch eine gefällige Vinaigrette genießbar gemacht.

Meine Vorspeise ist ein Beef-Patty, eine frittierte Teigtasche gefüllt mit einem Hackfleisch-Ragout,  begleitet von einem Gurken- und Karottenbouquet.

Da die Hot Pepper Sauce schon auf dem Tisch stand habe ich sie auch benutzt; hauptsächlich, um dem Patty etwas Geschmack mitzugeben. Ich hatte schon erwartet, dass die Tasche nach Knoblauch, Zwiebeln und Gewürzen schmeckt, das war aber leider nicht der Fall, sie schmeckte nach … Hackfleisch.

Als Hauptspeise habe ich mir ein Steak, in Streifen geschnitten und mit Paprika, Koch-Bananen, karibischem Gemüse (Spitzkohl?) und frittierten, leicht süßen Teigbällchen bestellt. Hier taucht jetzt auch der Knoblauch und eine dezente, genau passende Schärfe auf. I just like it.
Das Bild hier unten zeigt, was ich unter Knoblauch verstehe 😉 :


Der Reis als Beilage ist mit einigen wenigen Bohnen vermischt und mit Wacholderbeeren gewürzt. Ein sehr interessanter Geschmack, das muss ich selbst ausprobieren…

Als Nachspeise habe ich mir einen Süßkartoffel-Kuchen gegönnt. Eine sehr interessante Sache: Süßkartoffeln versetzt mit etwas Zimt und ein paar gemahlenen Haselnüssen, verziert mit etwas Schokoladensauce. Nicht schlecht.

Alles in allem habe ich hier wirklich Soulfood zu mir genommen: Ich fühlte mich willkommen (nicht wie James Bond im Fillet of Soul), die Atmosphäre und das Publikum waren sehr angenehm, das Essen hat mich nicht nur satt, sondern auch zufrieden gemacht. Natürlich ist das in keinster Weise vergleichbar mit dem Essen gestern Abend in der Lavanderia Vecchia, es erfüllt einen auf einer ganz anderen Ebene. Ich käme zum Beispiel nie auf die Idee, dieses Essen nachzukochen. Der Aufenthalt an sich muss als Event gesehen werden, und da kann ich nur sagen: Heut’ geht’s mir gut! 😎
PS: Wie man sich doch täuschen kann: Die nette Südafrikanerin vom Nebentisch hat sich zum Ende der Konversation als vor 20 Jahren ausgewanderte Deutsche herausgestellt…

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