Auf der Suche nach guten Restaurants in Kiel wurde mir von Kollegen eine Tapasbar im Jägersberg empfohlen. Da heute Montag ist und die meisten Läden geschlossen haben nutze ich die Gelegenheit, diese Lokation auszuprobieren.

Schon der Empfang ist herzlich, hell leuchtend lädt das Frens ein.

Die Inneneinrichtung ist typisch: Lange Tische bieten Platz für große Gruppen, die Wände sind in augenfreundlichem Gelb gestrichen, die Beleuchtung ist leicht schummrig. Das ist auch der Grund, warum die Bilder leicht unscharf sind. Ohne Blitz und aus der Hand geht es leider nicht besser. Und die Einstellung “fotographieren bei schummrigem Licht” habe ich erst später entdeckt…

Ich bin gespannt: Mein Platz gewährt mir einen Blick auf die entspannte Situation in der Küche. Eine Spanierin ist die Köchin, zwei Männer fuhrwerken um sie herum, eine Microonda ist im Einsatz… und dann gibt es noch die Chefin, die das gewählte Essen höchstpersönlich zu ausgewählten Tischen bringt.

Die Tische sind für größere Gruppen geeignet, ich kann mir schon vorstellen, dass man hier einfach eine größere Menge Tapas bestellt und diese gemeinsam verspeist … ABER: Die Portionen sind riesig. Die Datteln im Speck sind es vor allem vom Geschmack her, sie sind schneller weg als man sie beschreiben kann: Der Speck ist genau an der Grenze zwischen zu weich und knusprig, die Datteln zergehen auf der Zunge, ohne zu heiß zu sein.

Die Albondigas entpuppen sich als eine (sehr gute) Frikadelle von mindestens 200 Gramm, die Sauce ist leicht angeschärft, was man aber nur merkt, wenn man sie alleine isst,

und die eigentlich als Beilage gedachten Papas sind acht (8!) Kartoffeln, die fast doppelt so groß sind wie Drillinge. Aber es ist alles einfach nur gut. Die Mojo hat einen Hauch von Kreutzkümmel, den ich sonst aus der spanischen Küche nicht kenne, der aber hervorragend passt.

Und das frisch gebackene Brot mit der hausgemachten Aioli macht Lust auf mehr.

Was ich mir in Form von Kalbsleberstreifen mit Stücken von der Frühlingszwiebel und Zwiebelringen gönne, mit grobem Meersalz und einem Hauch Pfeffer gewürzt. Leider sind die Frühlingszwiebeln zu kurz in der Pfanne gewesen, die Leber war dafür zu lange darin. Aber die Idee kann man herausschmecken, und die ist klasse, auch wenn es für die Umsetzung heute Punktabzug geben muss.

Um mich herum sind inzwischen alle Tische belegt, auch mein Tisch wurde an drei Parteien vergeben (das ist ja fast wie in der Pfalz: “Eener geht noch!“), das Publikum besteht aus einer typischen Unimischung aus Studenten und Mittelbau. Die Lautstärke hält sich trotzdem auf einem Niveau, das auch Leute gesetzteren Alters (hüstel, hüstel) noch ertragen können.

Es ist nur logisch, dass ich mir noch einen Espresso gönne, das muss jetzt einfach sein.

Mein Fazit: Das nächste Mal muss ich mit einer größeren Gruppe her, dann kann jeder einzelne etwas bestellen, und jeder kann zugreifen. Die Vielfalt wird dadurch größer.

Heut’ geht’s mir gut! 😎

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