Wenn man einem gängigen Klischee folgt, dann ist der durchschnitlliche Deutsche in 2,3 Vereinen Mitglied. Ich mache da keine Ausnahme, und weil ich der Ansicht bin, dass man in einem Verein auch eine Funktion übernehmen sollte, habe ich für einen Club die Aufgabe übernommen, mich um das Essen zu kümmern. 😉

Für diesen Club hatten wir vor Kurzem unsere Weihnachtsfeier, und da ich Wiederholungen nicht mag, musste ich mich auf die Suche nach einem passenden Etablissement machen. Gefunden habe ich es in Form von Pauls Vinothek im Weingut Castel-Peter in Bad Dürkheim.

Ein auffallendes Gebäude am Neuberg in Bad Dürkheim, blutrot gestrichen mit hellem Holz abgesetzt, nachts so angestrahlt, dass es fast an ein Gebäude mit Säulen erinnert. Diese Farben- und Formgebung setzt sich auch innen fort. Viel Holz, eine sehr hohe Decke im vorderen Bereich (in dem Sitzplätze für rund 30 Personen bestehen), und die Wände auch hier tiefrot gestrichen. Rundherum stehen Regale, in denen man die Erzeugnisse des zugehörigen Weinguts begutachten kann.

Links und rechts der Bar kann man über Treppen auf die Galerie kommen, auf der Platz für weitere 50 Personen besteht. Und auf dieser Empore haben wir unsere Feier abgehalten. Auch wenn der Raum offen ist: Weder wurden die unten Sitzenden durch unsere Reden gestört, noch haben die anderen Gäste des Restaurants unsere Laune beeinträchtigen können.

In Absprache mit Herrn Paul habe ich folgende Speisefolge gewählt:

  • Feldsalat mit Croutons und geräucherter Entenbrust
  • Aufgeschäumtes Kartoffelsüppchen
  • Geschmorte Rinderbäckchen auf Rotkraut mit Knödeln
  • Nachspeisen-Variation

Der Salat war klasse. Die Salatsauce war leicht auf der säuerlichen Seite, aber so, dass die Entenbrust mit ihrem Eigengeschmack und der sehr dezenten Rauchnote kein Problem hatte.

Das Kartoffelsüppchen … überzeugte schon durch den Geruch, der uns in die Nase stieg, als wir darauf warteten, dass alle bedient werden. Und erst am Gaumen: Ein Gedicht. Kräftig gewürzt, aber nicht zu salzig, genau richtig in der Konsistenz, und vor allem: Die Menge war goldrichtig. Sämige Suppen können leicht zu viel sein, wenn es normale Portionen sind, diese hier war aber so dimensioniert, dass sie eine schöne Anregung des Gaumens darstellte, aber eben nicht satt machte.

Und erst die Hauptspeise! Das Rinderbäckchen waren genau richtig geschmort. Das Fleisch hatte noch Biss, es konnte aber theoretisch auch mit der Gabel geteilt werden. Das Rotkraut war ganz langsam gegart, dass es eine fast marmeladige Konsistenz hatte und so das Fleisch ideal begleitete. Die Knödel waren Knödel, dazu gibt es nichts zu sagen.

Für einige bedeutete die Nachspeisenvariation den Höhepunkt des Essen: Eine Mouse vom Basilikum mit einem Hauch von Limette auf Bisquit, eine Kugel Vanilleeis und eine rote Grütze. Man muss die rote Grütze und die Basilikummousse gemeinsam essen, dann kommen alle geschmacklichen Anteile so richtig zur Geltung.

Als Weine wurden natürlich die Produkte des Weinguts Castel Peter gereicht, die aber sowohl zum Essen als auch eigenständig nach dem Essen sehr gut geschmeckt haben.

Die Speisenauswahl hat die Wünsche der Anwesenden voll und ganz getroffen: Es gab keine einzige Beschwerde, ganz im Gegenteil: Die Küche und ihre Erzeugnisse wurden einhellig gelobt. Dies umfasst auch den hervorragenden Service, der absolut unauffällig die vier Gänge mit jeweils 40 Portionen aus der Küche hinauf auf die Empore brachten. Die Zeiten zwischen den Gängen waren, ohne dass wir etwas sagen mussten, genau so gewählt, dass man sich schon auf den nächsten Gang freute, ohne auf ihn warten zu müssen.

Leider habe ich vergessen, meinen Photoapparat mitzunehmen, daher muss ich die passenden Bilder später nachreichen.

Alles in allem kann man sagen, dass es eine gute Wahl war. Die Lokation ist für solche Veranstaltungen hervorragend geeignet, die Küche ist in der Lage, diese Anzahl von Personen zeitnah mit hervorragender Qualität zu versorgen, der Service packt das genauso problemlos, und die Getränkeauswahl passt auch. Hier werde ich sicher nicht zum letzten Mal gewesen sein.

Heut’ geht’s mir gut! 😎

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