Es gibt Restaurants, über die muss man keine Worte verlieren. Wenn man Kennern gegenüber die Namen Benkai, I-Ro-Ha oder Sushi Duke (RIP) erwähnt, dann kommen sie ins Schwärmen und hören erst auf, wenn ein anderes, vergleichbares Restaurant genannt wird. Um dann umso enthusiastischer über dieses zu diskutieren.

In diese Gruppe gehört auch das Nippon-Kan in Düsseldorf.

Nach einem anstrengenden Tag habe ich mir letzte Woche einen Besuch in diesem Etablissement gegönnt. Neben Sushi, Sashimi und Tempura werden hier auch traditionelle japanische Gerichte gereicht. Für mich immer wieder empfehlenswert – allerdings auch recht preisintensiv – sind die liebevoll zusammengestellten Menüs. Einen besseren Überblick über die japanische Kochkultur kann man sich außerhalb Japans kaum vorstellen.

Leider ist das Nippon-Kan sehr zurückhaltend, was Werbung und Selbstdarstellung angeht (was man auch an der hinter obigem Logo versteckten Homepage erkennen kann). Daher kann ich hier keine Photos oder sonstige Darstellungen der Kunst des Meisters hinter der Theke darbieten.

Bei meinem letzten Besuch habe ich mir eine Shogun Bento Box gegönnt. Auch hier wird, wie bei den Menüs, ein Überblick über die verschiedenen kulinarischen Stile Japans geboten. Natürlich bekommt man auch bei den Boxen zuerst einmal einen Teaser, ein Amuse Gueule, mit dem der Appetit angeregt werden soll. Bei mir war es ein säuerlich eingelegter Tunfisch auf Algen. Auf diesen folgte ein Süppchen mit Garnele, Shiitake-Pilz und Sprossen, in das zur Aromatisierung ein Spritzer von einer beigelegten Zitrone gegeben wurde.

Begleitet wurde das Ganze von einem (endlosen) grünen Tee, der die Sinne immer wieder auf neue Eindrücke vorbereitet. Und neue Eindrücke kommen bei der Bento-Box wahrlich:

Sauer eingelegtes Gemüse, gekochtes Rind auf Gemüse und Sprossen, Sushi (drei verschiedene Nigiri, darunter ein fetter Tunfisch und vier Maki), Tempura von Gemüse, Fisch und Garnelen (natürlich mit geschabtem Rettich in der Sauce), Sashimi (frischer geht es kaum), gegrillte Makrele und für die Europäer als Abschluss Tamago, das gesüßte japanische Omelette. Die Bento-Box hat für mich den Vorteil, dass ich nicht die durch das Menü vorgegebene Reihenfolge einhalten muss, sondern alle Genüsse, Eindrücke und Anregungen, die durch die unterschiedlichen Speisen gegeben werden, durcheinander genießen kann. Zudem stellt eine Bento-Box auch eine gute Gelegenheit dar, Schönheit, Eleganz und Ruhe der Kreation des Chefs zu präsentieren. Es handelt sich immer um ein Gesamtkunstwerk, das man entsprechend würdigen muss. Man kann also nicht einfach nur den Inhalt in sich hineinschlingen, man sollte auch immer wieder kontemplativ innehalten, um sich zu besinnen, um den Augenblick zu genießen und die Ruhe des Orts in sich aufzunehmen.

Zum Ende der Speisenfolge kam dann noch eine Nachspeise in Form dreier Erdbeeren (die passen zwar von der Jahreszeit her nicht, waren aber göttlich süß!), begleitet von drei Orangenfilets. Eine auf den ersten Blick gewagte Zusammenstellung, die Säure und Süße aber haben sich hervorragend ergänzt und dem Essen ein Krönchen aufgesetzt.

Mein Fazit: Ich selbst habe mir, obwohl ich alleine war, für diese Speisenfolge zwei Stunden Zeit genommen, ich habe den Abend genossen und freue mich darauf, irgend wann wieder einmal ins Nippon-Kan gehen zu können. Ob alleine oder mit Freunden spielt dabei wahrlich keine Rolle.

Heut’ geht’s mir gut! 😎

PS: Wenn man etwas Glück hat bekommt man eine Bedienung, die auch deutsch oder englisch spricht. Für die anderen reicht es, auf das gewünschte Essen in der Karte zu zeigen.

 

Name Nippon-Kan
Angebot japanisch
Adresse Immermannstr. 35
Ort Düsseldorf
PLZ 40210
Land Deutschland
Telefon +49 211 173470
Telefax +49 211 3613625
Email
Homepage http://www.mon.de/dus/nippon-kan/
Öffnungszeiten täglich geöffnet von 12 bis 14:00 Uhr und von 18:00 bis 22:00 Uhr
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