Wenn mir bisher jemand das Stichwort “mongolisch” in Bezug auf Essen genannt hat, dann dachte ich in erster Linie an vergorene Yak-Milch mit einem Schuss Pferde-Blut. Oder an die Versuche einiger Restaurantbesitzer, so etwas wie einen heißen Topf anzubieten. Gestern bin ich durch den Hinweis eines Kollegen über das Restaurant “Mongo’s” in Düsseldorf gestolpert, das so etwas ähnliches auch anbietet. Wie ich inzwischen herausgefunden habe, handelt es sich bei Mongo’s um eine Kette oder ein Franchise-Unternehmen.

Das Prinzip dahinter ist ganz einfach: Man wird an einen Tisch gesetzt, wählt sich das Getränk aus, und wählt dann die gewünschte Speise aus. Wobei sich die Auswahl auf eine Marinade sowie die Menge der Speisen beschränkt. Denn der Gag bei der Sache ist, dass man selbst zu einem sogenannten “Food-Mart” geht, dort mit Hilfe einer Schüssel aus Gemüse, Zutaten, verschiedenen Fleisch-, Geflügel- und Fischsorten sein Essen zusammenstellt und dies dann dem Koch übergibt. Das fertig gekochte Essen wird in kürzester Zeit wieder an den Sitzplatz gebracht.

Die Idee gefällt mir, auch wenn ich es hasse, mir das Essen selbst holen zu müssen. Dies ist auch der Grund, weshalb ich um Buffets einen großen Bogen mache. Beim ersten Gang war es denn auch genau so wie ich mir das vorgestellt habe: Zuerst einmal steht man in einer Schlange, und die Leute hinter mir haben gedrängt. Noch nicht einmal der persönliche Schutzabstand wurde respektiert. Nun gut, dafür entschädigte aber die Auswahl. Ich versuche jetzt, ob ich noch alles zusammenbringen, was man da zur Auswahl hat:

  • Bambussprossen
  • Pak Choi
  • Karottenstifte
  • Shiitake-Pilze
  • Austernpilze
  • Mais
  • Spinat
  • dunkle, fermentierte Bohnen
  • Champignons
  • Croutons
  • Chinakohl
  • Kürbis
  • Süßkartoffeln
  • Spitzkohl
  • Broccoli
  • Blumenkohl
  • Zucchini
  • Mangold
  • Mu Err-Pilze
  • Tofu
  • Paprika
  • rote Zwiebeln
  • und vieles mehr an Gemüsen

Und dann kommen die Nudeln:

  • Glasnudeln
  • Eiernudeln
  • Vermicelli
  • Mie-Nudeln

Die Fleischsorten waren gestern:

  • Strauß
  • Känguruh
  • Lamm
  • Rind
  • Springbock
  • Schwein
  • Putenbrust
  • Huhn
  • Entenbrust

Und zu guter Letzt der Fisch:

  • Lachs
  • Talapia
  • Tintenfisch
  • Papageienfisch
  • Pangasius
  • Surimi
  • Garnelen
  • Zander
  • Victoriabarsch
  • Venusmuscheln
  • Grünschalmuscheln

Die Auswahl ist also vielfältig, da findet sicher jeder, was er haben will.

Wichtig sind dabei auch die Marinaden. Hier stehen zur Auswahl: Rosmarin, Kokos Sesam, Pineapple, Malay Satay,  Mongo’s BBQ, Thai Lobster, Chili Knoblauch, “die Sauce des Monats” und dann als Höhepunkt “Die Bombe”.

Jetzt gehen wir noch einmal zurück zum Beginn, denn nach der Bestellung wird einem ein Brotkorb mit einer süßlich-scharfen Joghurt-Creme vorgesetzt.  Wenn man hier seine Fresslust nicht zügeln kann, dann futtert man sich mit dem Brot den größten Hunger weg, und kann dann nicht mehr viel von der Hauptsache essen.

Mein erster Gang (im wahrsten Sinn des Wortes) bestand aus vielfältigem Gemüse (mit viel Knoblauch) und gemischtem Fleisch. Als Marinade wählte ich Malay Satay, eine Erdnusssauce. Die Konsistenz der gegarten Lebensmittel – sowohl Gemüse als auch Fleisch und später auch der Fisch – sind ohne Fehl und Tadel, es passt vorne und hinten. Knackig, wo es knackig sein soll, kross am richtigen Fleck, und soft, wenn es nicht anders sein darf.

Beim zwieten Gang war denn die Schlange schon Vergangenheit, und wir konnten in aller Ruhe das Angebot studieren. Diesmal war bei mir neben dem allfälligen Gemüse Fisch angesagt: Tallapia-, Lachs und Zanderfilet, garniert von einer Handvoll Kingprawns. Als Marinade gabe es hierzu Thai Lobster. Das passt einfach.

Der dritte Gang wurde dann mit Geflügel konstruiert, also Putenbrust, Huhn und, weil noch etwas Bissfestes dazu gehört, noch etwas Rind (das übrigens wunderbar durchwachsen ist). Als Marinade wählte ich “die Bombe”, die aber leider ohne großes Getöse verpuffte. Irgendwo im Hintergrund kommt etwas Schärfe auf, aber als Bombe würde ich das auf keinen Fall bezeichnen.

Leider stellte ich erst ganz am Ende des Abends fest, dass es sowohl Vorspeisen als auch Desserts gibt, da war es für uns aber schon zu spät, und auch das Küchenpersonal war schon am Aufräumen.

Fazit: Uns hat der Abend sehr gut gefallen,  das Konzept ist stimmig, und das Essen – wenn man denn die Version wählt, bei der man sich so oft bedienen kann, wie man will – ist seinen Preis wert. Wenn man denn alles essen kann, was man sich holt. 😉

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