Gestern Abend saßen wir gemütlich bei einem Italiener, und ich suchte uns aus den Neuzugängen des Kellers einen Wein aus. Meine Wahl fiel – als Begleitung einer Dorade – auf einen Podium von Garofoli, einen Verdicchio aus den Marken. Statt dessen brachte mir Angelo einen Alastro von Planeta und fragte mich, wie mir die Flasche gefiele. Ich sagte ihm, dass ich den Wein kenne, dass er ein netter Begleiter zum Beispiel zu einem Risotto sei. Was ich denn sonst zu der Flasche sagen könnte, insistierte er. Da ich nicht wusste, auf was er hinauswollte, fragte ich ihn direkt, was er denn meine. “Nun, der Wein hat einen Schraubverschluss. Ich bin am überlegen, ob ich nicht die ganze Lieferung zurückschicken soll” war seine überraschende Antwort. Ich gebe ja zu, dass es mich früher auch gestört hat, wenn ein Wein einen Schraubverschluss hatte, aber das war zu Zeiten, als nur die billigen Massenweine aus den Winzergenossenschaften so abgefüllt wurden. Heute, da ich selbst eine TCA-Quote von 15% bei den mit Korken verschlossenen Weinen habe, bin ich ein überzeugter Befürworter alternativer Verschlüsse. Mir persönlich gefällt aufgrund der Haptik der Vinolok-Verschluss am besten, aber selbst ein Kronkorkenverschluss, wie er zum Beispiel von Schmitts Kinder in Randersacker auch bei den Großen Gewächsen angeboten wird, ist immer noch besser als eine dem TCA zum Opfer gefallene Flasche Wein.

Ich bin mir nicht sicher, ob ich Angelo überzeugen konnte, aber immerhin hat er mir zugesagt, keine überstürzte Rücksendeaktion zu starten. Der Podium hat übrigens hervorragend zu der Dorade gepasst, und auch zur Pizza meiner Begleitung war er genau richtig.

Mehr dazu findet man hervorragend zusammengefasst unter www.verschlusssache-wein.de, einer von den Machen von Wein-Plus verantworteten Sammlung von Informationen zu diesem Thema.

Heut’ geht’s mir gut! 😎

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