Dieses Restaurant ist inzwischen geschlossen, die Inhaber betreiben jetzt ein Restaurant am Marktplatz in Erfurt.

Erfurt ist ein richtig nettes Städtchen, mit alten, liebevoll restaurierten Häusern, schmalen Gassen, viel Wasser (soviel Wasser, dass ein Stadtteil “Venedig” genannt wird), vielen jungen Leuten und einem reichhaltigen Unterhaltungsangebot am Abend. Vor kurzem mussten wir mit einem Kunden abends essen gehen, und da wir den Geschmack des Kunden nicht kannten und wir ihn auch nicht unter irgendwelchen Zugzwang setzen wollten wählten wir einen Italiener aus. Ein klein wenig gehoben, so dass nicht einfach die Pizza oder Standardgerichte auf der Karte standen, mit selbstgemachter Pasta und täglich wechselnden Sondergerichten. Gefunden haben wir diese Anforderungen bei “Il Mulino” auf der Langen Brücke.

Man könnte auf den ersten Blick meinen, man wäre in Italien. Und auf den zweiten auch. Und den dritten. Die Begrüßung ist herzlich, man kommt ishc so vor, als wäre man täglich dort. Vor allem, wenn man der netten Bedienung die Möglichkeit gibt, Vorschläge für eine Speisenfolge zu machen, die nicht auf der Karte verzeichnet ist. Für uns kam dabei als Vorspeise ein Antipastiteller heraus, der für mehr als eine Person ausgereicht hätte, ich habe mir ein Vitello Tonnato gegönnt. Richtig gut, leicht säuerlich, genau so, wie es sein soll.

Als Hauptspeise bestellten wir uns Filetto ai Porcini, und “terra e mare” (das habe ich so genannt, in Anlehnung an “surf & turf”), ein Filet mit zwei Riesengarnelen vom Grill. Als Knackpunkt bestellte ich es natürlich englisch, und – oh Wunder! – es kam auch englisch! Außen geröstet, innen knapp 40 Grad, genau so, wie es sein muss. Dazu gab es gemischtes Gemüse, kurz angegart, knackig auf den Punkt, und weil es einfach passt eine Portion Spinat. Alles war genau nach Wunsch, alles hat geschmeckt, es war genau richtig mit Kräutern gewürzt. Herz, was willst Du mehr?

Als Weine tranken wir einen Brunello für die Rotweintrinker sowie einen autochtonen Südtiroler Weißwein. Natürlich auch auf Empfehlung des Maitre. Beide haben wunderbar zum Essen gepasst und uns am nächsten Morgen nicht vor unlösbare Probleme gestellt.

Eine Nachspeise haben wir uns angesichts der Größe der Speisen verkniffen, auch wenn sie sich auf den Nebentischen sehr einladend angesehen haben.

Fazit: Hier lässt es sich gut essen und trinken, man kann gemütlich essen und sich gut unterhalten, und irgendwie kommt man sich dabei wie im Urlaub in Italien vor. Vor allem, wenn das Wetter gut ist und man an der leise plätschernden Gera sitzen kann. Bei der nächsten Gelegenheit werde ich hier sicher wieder hingehen.

Heut’ geht’s mir gut! 😎

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