Armin Röttele, der Patron des Schoss Neuweier, hat sich im Herzen Badens niedergelassen, um badische Weine zu produzieren und mediterrane Speisen zu kredenzen. Als Badener könnte man ihm böse sein, dass man seine badischen Wurzeln nicht mehr schmeckt, als Feinschmecker aber freut man sich darüber, dass es hier eine weitere Anlaufstelle gibt, bei der man die Köstlichkeiten des Mittelmeerraums auf so gekonnte Art und Weise vorgesetzt bekommen kann.
Leider hat es gestern bei unserer Ankunft in Strömen geregnet, daher konnten wir den schönen Blick auf das Schloss nicht genießen. 🙁 Für diesen Beitrag hier habe ich mich daher auf der Homepage des Schlosses bedient:
Nun aber zum Zweck unseres Aufenthalts: Dem Essen. Auf dem Tisch liegt der Leitspruch “La cucina della passione”, die Küche der Leidenschaft. Gibt es eine schönere Einstimmung auf ein Essen als dieses Versprechen?
Irgendwie hat es sich eingebürgert, dass man in Restaurants neben dem üblichen selbstgebackenen Brot auch Salzmandeln gereicht bekommt. Diese wurden begleitet von einer Linsensuppe mit Speckschaum sowie Lachsbruschette als erstes Amuse Gueule.
Der zweite Gruß aus der Küche kam dann in Form von Wan-Tan vom Hummer auf roten Linsen mit Ingwer.
Ein Amuse Bouche soll ja den Gaumen auf die Aromenvielfalt vorbereiten, die während des Essens aus der Küche kommen wird. Wenn das stimmt, dann setzt Herr Röttele gerne starke Aromaten ein. Wir sind gespannt.
Meine Weinwahl für den heutigen Abend ist der 2006er Auxeroix von Bernhard Huber aus Malterdingen (der ist aber beim Weingut schon ausverkauft!).
Als Vorspeisen hatten wir auf der einen Seite einen Feldsalat mit Waldpilzen und Ziegenfrischkäse (wobei diese Portion VIEL zu groß war), auf der anderen Seite gab es einen Fenchelsalat mit Jakobsmuscheln und Hummer, begleitet von einem Hummerschaumsüppchen. Eine wunderbare Komposition, alle Komponenten hatten einen fairen Anteil an Geschmack und Konsistenz.
Zum Hauptgang gab es dann etwas bodenständiges als Fleischspeise: Ein Kalbsrückensteak mit Kalbsbries. Leider war auch hier das englisch bestellte Steak mehr als medium, der Geschmack aber war wunderbar. Ebenfalls sehr gut geschmeckt hat der Rehrücken mit Wirsing, Kartoffelplätzchen und Cranberries.
Das Fischgericht war ein Seeteufel auf zweierlei Art: Einmal mit einem sehr feinen Sößchen mit Knoblauch und Kartoffelpüree, zum Zweiten dann begleitet von einem Pestorisotto. Da kann man nur sagen: Große Küche!
Zum Cafe wurden dann ein Holundersüppchen, Apfelbeignets und Pfefferminzpralinen gereicht. Das war ein würdiger Abschluss eines gelungenen Abends.
Heut’ geht’s mir gut! 😎