Es passiert selten, dass mir beim Hören von Musik ein Schauer den Rücken herunterrieselt. Heute aber ist genau das passiert. Wie kam es dazu? Ich sitze hier ganz gemütlich und höre mir die neue CD von Queen Latifa an, in der Erwartung, ein wie immer gut gemachtes HipHop-Album vor mir zu haben. Der Titel “Trav’lin’ Light” weisst ja auch nicht unbedingt auf eine spezielle Musikrichtung hin. Dann aber ertönen die ersten Noten, und mir ist klar: HipHop ist das nicht! “Quiet nights, quiet stars” ist ein ruhiger Bossa Nova, mit akustischer Gitarre, Klavier und einem mit Besen gespielten Schlagzeug im Hintergrund. Und darüber schwebt Queen Latifas Stimme. Später schließt sich dem Jazztrio ein komplettes Orchester an. Irgendwie fühle ich mich in die Sechziger zurückversetzt. Die Titel der CD sind zum großen Teil aus genau dieser Zeit, eine hervorragend interpretierte Ausnahme stellt hier “I’m not in love” dar, von dem ich bisher ncoh keine bessere Interpretation gehört habe.

Dana Owens hat vor drei Jahren unter diesem Namen bereits ein Album mit Jazz- und Popklassikern auf den Markt gebracht, es ist aber faszinierend, die Unterschied zwischen diesen beiden Alben zu hören: Selbstbewusst steht sie heute da, singt mit einer Präsenz, die bisher vor allem von Aretha Franklin bekannt war. Ihre Interpretation gibt den Titel eine zusätzliche Seite, eine Bedeutung, die beim Original (noch) nicht zu finden war.

Selten kann ich einmal eine Kaufempfehlung so aus ganzem Herzen aussprechen.

Heut’ geht’s mir gut! 😎

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