Manchmal hat es schon Vorteile, wenn man mehr als ein- oder zweimal im Jahr einen Wagen von einem Autovermieter anmietet. Am Montag habe ich mir bei Europcar am Düsseldorfer Flughafen einen Kleinwagen abgeholt, um die Woche über in Düsseldorf und Umgebung herumfahren zu können. Bei der Übergabe wurde mir dann der Schlüssel für ein VW Beetle Cabrio mit Dieselmotor in die Hand gedrückt.

Erster Eindruck: Ein Käfer. Mit allen Unzulänglichkeiten, die ein Käfer nun einmal hat. Nein, ich habe nicht versucht, meinen Koffer im vorderen Kofferraum unterzubringen, aber in den hinteren hat er auch nicht gepasst. Wie kann man ein modernes Auto, das auch noch das Verdeck als Rucksack mit sich herumschleppt, so unsinnig bauen? Für wen ist dieses Auto denn gedacht? Sehr merkwürdig.

An was erinnert man sich aus dem ersten eigenen Käfer? Die Vase gab es bei mir nicht mehr, im neuen aber ist sie wieder vorhanden. Die Lüftung war früher ein Thema, die Scheiben waren – egal ob Sommer oder Winter – immer beschlagen. Das ist heute nicht mehr so, der von mir gefahrene Wagen hatte eine sehr gut funktionierende Klimatisierung. Die man bei dem heißen Wetter, das zur Zeit herrscht, auch in einem Cabrio benötigt. Apropos Cabrio: Ich mache das Verdeck natürlich sofort auf. Ein zentraler Hebel, in der Mitte der oberen Fensterkante angebracht, möchte gedreht werden, bevor man mit der Elektrik das Dach anheben kann. Wenn es in der Endposition ist, muss man allerdings so lange den Knopf weiterdrücken, bis die Rutschkupplung einsetzt und ein Ton den Verschluss des Verdecks anzeigt. Das steht so nicht in der Bedienungsanleitung. Wenn man nicht so lange wartet, wird man bei jedem Anfahren bis zu einer Geschwindigkeit von ca. 10 km/h mit einem durchdringenden Pfeifton beglückt. Sehr unangenehm, man kümmert sich wirklich um das Problem. Wenn man es denn einmal als solches erkannt hat und man die Ursache für das Signal nicht irgendwo anders sucht.

Ansonsten: Der Motor ist gut, auch wenn ich es aus geruchlichen Gründen für falsch halte, ein Cabrio mit einem Diesel auszustatten. Die Fahrleistungen reichen aus, irgendwie traut man es sich nicht, mit diesem Wagen schneller zu fahren als früher mit dem Käfer. Vielleicht liegt es auch daran, dass ich in einer fremden Stadt ohne Navigationssystem unterwegs war. Seither habe ich wieder einen aktuellen Stadtplan dabei.

Der Einstieg in die hinteren Sitze ist genauso unbequem wie früher: Man muss sich verbiegen, um hinein zu kommen. Und alle Menschen über 150cm stoßen mit den Knien am Vordersitz an. Also ist der Wagen nur für Familien mit Kleinkindern geeignet.

Fazit: Ich bin mit dem Wagen vier Tage lang durch Düsseldorf kutschiert. Ja, er hat mich überall hingebracht, wo ich hinwollte, aber ich werde mir diesen Wagen sicher nicht ein zweites Mal antun. Wenn ich denn in dem Flair eines Käfers unterwegs sein will, dann besorge ich mir einen Oldtimer bei Rent-A-Wreck (noch nicht in Deutschland) oder beim Altwagenhändler, ich werde aber sicher nicht einen Neuwagen mit den Unzulänglichkeiten eines alten Autos fahren.

Heut’ geht’s mir gut! 😎

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