Der Wellnesstag gestern hat allen gutgetan. Entsprechend gut gelaunt machen wir uns pünktlich auf den Weg, um wenigstens noch ein kleines Eck der Alpen mitzunehmen. Die meisten wollten dem Stress entgehen und haben schon am Abend vorher bezahlt. Aber stressig kann es in dieser Atmosphäre garnicht werden. 🙂

Was sagt uns der Bordcomputer der Ducati? Etwa mehr als der einer BMW? 😉

Irgendwann sind alle fertig und wir brechen auf ins Abenteuer. Glücklicherweise haben die Wolken gestern ihre gesamte Fracht abgeladen, wir werden heute nur trockene Straßen sehen. Unsere Strecke führt von Lermoss aus ein kurzes Stück auf der Landesstraße in Richtung Reutte, dann geht es links ab ins Namlostal. Schön geschwungen schmiegt sich die Straße an den Hang, bis auf wenige Stellen breit ausgebaut, so dass man auch so früh am Morgen schon die Reifen auf Temperatur bringen kann. 😉 Wie vorgestern geht es dann hinter Elmen links ab aufs Hahntennjoch. Dieses Mal kennen wir die Straße etwas besser, daher geht es auch etwas flotter vorwärts. Was die Reifen von Jerry und mir allerdings wieder an ihre Grenzen bringt. Dummerweise dann auch auf der Abfahrt nach Imst, wo mein Vorderreifen anfängt, unangenehm zu schwimmen.

Hinter Imst fahren wir ein Stück weit ins Pitztal hinein bis wir nach rechts ins Pillertal abbiegen. Auf teilweise sehr schmaler Strecke geht es hoch bis zur Pillerhöhe, wo wir in dem Informations- und Touristenzentrum Gachenblick unsere erste Pause einlegen.

Eine schöne Armada. Oder?

Der Blick entschädigt für alle Strapazen. Wir befinden uns auf 1.550m Meereshöhe und oberhalb der Wolken, was uns diesen wunderbar blauen Himmel beschert. Aber immer wieder kommen die Wolken auch bis zu uns herauf.

Frank hat gleich Freundschaft mit der verbal schlagfertigen Servicekraft geschlossen. 😉

Jeder fühlt sich wohl.

Irgendwann können wir uns dazu aufraffen, die nächste Etappe in Angriff zu nehmen. Jetzt geht es hinauf ins Kaunertal in Richtung auf den Kaunergletscher. Die Strecke ist natürlich eine Privatstraße und damit mautpflichtig.

Was uns die Gelegenheit bietet, uns zu sammeln.

Der Status als Privatstraße zeigt sich nicht nur im teilweise etwas gewöhnungsbedürftigen Zustand der Straße, es kann auch passieren, dass mitten auf ihr ein paar Ziegen oder Kühe herumliegen.

Auf der Strecke mit ihren 29 Kehren kann man das Ausbrechen des Hinterrads schön üben. Trotzdem oder vielleicht gerade deswegen sind alle froh, endlich oben angekommen zu sein. Sowohl die Anstrengungen der Strecke als auch die Höhe von 2.750m sind zu spüren, und so legen wir dankbar unsere Mittagspause ein.

Müde Krieger… 😉

Aber schön ist es halt doch!

Befriedigt und gut gesättigt machen wir uns wieder auf den Rückweg. Noch ein kurzer Blick in den Maileingang, dann packen wir alles ein und fahren los.

Nur zur Erinnerung: Es ist August, aber der Niederschlag, der gestern in Lermoos als Regen herunterkam, hat hier einen leichten weißen Schleier hinterlassen.

Die Kaunertaler Talsperre, die in den sechziger Jahren gebaut wurde.

Warten die da unten etwa auf uns?

Die Rückfahrt ins Tal legen wir auf direktem Weg nach Landeck zurück, ab Faggen befinden wir uns im wildromatischen Inntal. Durch Landeck hindurch fahren wir auf einer landschaftlich reizvollen Landesstraße weiter in Richtung Imst. Ab hier geht es dann wieder über den Fernpass, der allerdings aufgrund der Verkehrs erheblich weniger Spaß macht als zwei Tage vorher: Die Straße ist einfach voll, in beide Richtungen herrscht Stop and Go, sodass nicht einmal die Motorradfahrer zwischendurch kommen.

Aber dann haben wir es doch geschafft. Ein kurzer Tankstopp für meinen Oldtimer in Lermoss, dann geht es auf direktem Weg auf die Autobahn nach Hause. In der Raststätte Illertal wird ein letztes Mal Bezin und Energie getankt (was wir alle augenscheinlich nötig haben).

Die A8 ist natürlich von Ulm bis Aichelberg sehr voll, aber ab dort können wir zügig die letzten Kilometer nach Hause zurücklegen. Stück für Stück verabschieden sich die Begleiter, bis mich in Ettlingen Beatrix und Ronald verlassen.

Mein Fazit? Diese Tour hat Spaß gemacht, sie war trotz aller Anstrengung und der fast 1.300km sehr erholsam. Wie heißt es so schön bei Ihbäh? Gerne wieder!

Vielen lieben Dank an Beatrix und Ronald für die Organisation, und natürlich auch an Frank für die Reiseleitung!

Heut’ geht’s mir gut! 😎

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