Gestern hatte ich die Freude, einen mit allen denkbaren Zusatzmöglichkeiten ausgestatteten BMW 381i zu fahren. Und das nicht nur auf einer kurzen Strecke, sondern auf einer richtig langen Route. Im Prinzip habe damit auch schon mein Fazit vorweggenommen: Auch auf diesen relativ schwach motorisierten Wagen trifft der BMW-Werbeslogan “Freude am Fahren” voll und ganz zu.

Der Wagen begrüßt einen schon sehr ergonomisch: Alle notwendigen Hebel und Knöpfe sind leicht erreichbar, die Funktionen sind logisch, man muss nichts suchen. Na ja, abends habe ich dann doch etwas gesucht, und ich bin ehrlich, ich habe es nicht gefunden: Die Helligkeitsregelung der Armaturen. Die Verstellmöglichkeit des Navi-Bildschirms relativ zu der Armaturenbeleuchtung kenne ich jetzt zwar, nicht aber den Platz des “Hauptreglers”. Ansonsten aber fand ich alles dort vor, wo ich es vermutete.

Auch der Beifahrer hat einen hinreichenden Blick auf Armaturen und Navi-System, und da selbst ein Dreier inzwischen individuell einstellbare Klimazonen anbietet, kann man es auch neben dem Fahrer gut und bequem aushalten. Ebenfalls bequem sind bei diesem Wagen die hinteren Sitze. Wo auch immer BMW den Platz hergeholt hat, man kann es auch auf längeren Strecken zu viert aushalten. Und weil vier Leute natürlich auch Gepäck mitnehmen wollen, ist hinter der Rückbank ein Abteil, das das Gepäck für zumindest ein Wochenende für vier Personen aufnimmt. Für großes oder langes Gepäck gibt es als Sonderausstattung das “Durchladesystem”. Dahinter verbirgt sich nichts anderes als eine asymmetrisch geteilte Rückbank mit einem Skisack.

Meine Fahrt begann erst einmal sehr ärgerlich: Nach kaum 5 Kilometern stand ich auf der Autobahn in einer Baustelle, kaum 100 m, nachdem sich die Fahrbahnen geteilt hatten. Und rechts lief der Verkehr weiter… Anfangs hofft man ja noch, dass es weitergeht, also lief auch noch der Motor, doch die eingestellte Leerlaufdrehzahl verträgt sich nicht mit dieser Situation: Der Wagen wird dermaßen durchgeschüttelt, dass man den Motor freiwillig ausmacht. Hier dachte ich noch, ich hätte einen Diesel vor mir… aber ein Blick auf den Drehzahlmesser überzeugte mich dann davon, dass es doch ein Benziner sein muss: Ich habe noch nie einen Diesel gesehen, bei dem der rote Drehzahlbereich bei 6.000/min beginnt. 😉

Irgendwann ging es dann auch weiter, und weil es Montag morgen, war zuerst einmal Stop-And-Go-Verkehr abgesagt. Seither weiß ich, dass auch die Bremsanlage mit der Masse des Fahrzeugs hervorragend zurechtkommt.

Die Motorisierung ist nicht unbedingt dazu geeignet, an jeder Ampel alle anderen Fahrzeuge stehen zu lassen, aber sie reicht vollkommen aus, um im Verkehr mitzuschwimmen, und eine Reisegeschwindigkeit von 160 ist unproblematisch zu halten. Auch der Tempomat kommt damit sehr gut zurecht. Das Kurvenverhalten ist auch auf nasser Fahrbahn vorbildlich, man muss kein Könner sein, um sowohl in langen, schnellen Autobahn- als auch in scharfen Landstraßenkurven den Wagen in fast jeder Situation zu beherrschen. Leider hat der Wagen auf meiner Tour rund 10 Litern auf 100 km verbraucht, das sollte bei einem Wagen dieser Größenordnung doch etwas besser sein… Wirklich gut geworden ist inzwischen die Scheibenwischerautomatik, hier musste ich kein einziges Mal eingreifen, und zu häufig wurde sie auch nicht in Betrieb gesetzt. Das Navi-System ist in der hier verbauten Professional-Version ohne jeden Tadel, es hat mich auf richtigem Weg auch zu Sonderzielen geführt.

Was mich besonders freut – aber das ist nicht Dreier-spezifisch – ist die Tatsache, dass alle neuen BMW, die ich in letzter Zeit gefahren bin, von Haus aus einen AUX-Anschluss haben, so dass man seine eigenen Musik auf dem MP3-Player laufen lassen kann.

Mein Fazit habe ich ja schon eingangs geschrieben: Bis auf den für mich zu hohen Verbrauch ist dieser Wagen nicht nur für Singles alltagsgeeignet. Er bietet Komfort, Platz, alle notwendigen Zusatzausstattungen sind verfügbar, und Spaß kann man damit auch haben. Aber er fordert es nicht heraus, damit Spaß haben zu wollen.

Heut’ geht’s mir gut! 😎

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